Verhaltensökonomen: Berufsbild und Potenzial

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Der 'tägliche' A.M. Alchemie Podcast: "Denn mir ist was aufgefallen und ich dachte, ich teile es mit mir." Link zum Podcast: https://shows.acast.com/am-alchemie

Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen! Ich bin Roman Rackwitz, und heute, am 16.11., möchte ich das Berufsbild des Verhaltensökonomen vorstellen. Warum? Wir betreiben mit CBO Media das Portal, das Verhaltenspsychologie und -ökonomie vermitteln will. Unser aktuelles Produkt ist der CBO Nugget Newsletter (CBO= Chief Behavioral Officers), der wöchentlich verschiedene Biases betrachtet und Bezug zur Realität herstellt. Beim letzten Newsletter überlegte ich, wie man den Newsletter attraktiver gestalten könnte. Ein Punkt war, Stellenanzeigen für Verhaltensökonomen zu integrieren. Dabei fiel mir auf: In ganz Europa gab es nur fünf ausgeschriebene Stellen für Verhaltensökonomen – alle im akademischen Bereich. Kein einziges wirtschaftliches Unternehmen suchte einen Verhaltensökonom. Das zeigt, dass Unternehmen zwar den klassisch-rationalen Ansatz bei Produkten und Dienstleistungen verfolgen, aber die andere Hälfte – die Psychologie des Nutzers – vernachlässigen. Ein Beispiel: Anstatt Züge schneller zu machen, hängt man Uhren auf, die anzeigen, wann der Zug ankommt. Das macht die Leute zufriedener, weil sie wissen, wie lange sie warten müssen, als wenn sie kürzer warten, aber nicht wissen wie lange. Klingt unlogisch. Willkommen in der Welt des Chief Behavioral Officers. Andere Beispiele sind der Placebo-Effekt oder der Preiseffekt bei Medikamenten. Oder warum Zahnpasta in drei getrennten Farben aus der Tube kommt, obwohl sie sofort gemischt wird – alles Psychologie. Es ist faszinierend, dass Unternehmen scheinbar nicht in größerem Maße nach Verhaltensökonomen suchen, die für diese Aspekte zuständig sind. Das wurde mir bewusst, als ich „Verhaltensökonom“ als Jobposition eingab und kein einziges Unternehmen danach suchte. Psychologen im HR-Bereich, ja – aber keine Verhaltensökonomen, die alles im Unternehmen mit der Psychologie des Nutzers verknüpfen könnten. Sowohl intern für die Mitarbeiter als auch nach außen würden Produkt, Dienstleistung und so weiter unter dem Gesichtspunkt der Verhaltenspsychologie analysiert. Das zeigt, wie sehr das Thema unterschätzt wird. Dies bietet jedoch Gelegenheiten für andere, ungehobene Schätze zu entdecken. Mit relativ wenig Einsatz können psychologische Ansätze genutzt werden, um Produkte anders zu positionieren und dadurch die Produktivität bzw. Rendite zu steigern. Dies ist eine Alternative zu hohen Budgets für marginale Verbesserungen. Mein Gedanke für heute: Umgebt euch mit Leuten, die euch fordern. Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag.

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