Unschärfe in der Motivation und Gamification

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Der 'tägliche' A.M. Alchemie Podcast: "Denn mir ist was aufgefallen und ich dachte, ich teile es mit mir." Link zum Podcast: https://shows.acast.com/am-alchemie

Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute am 19.12.23. Ich bin Roman Rackwitz, und heute spreche ich über Fuzzy. Warum? Ein Buch in meinem Regal hat mich daran erinnert: Fuzzy Mathematik. Faszinierend. Doch wie kam ich darauf? Fuzzy bedeutet unscharf. Mathematik erscheint oft klar, doch manchmal ist Unschärfe wichtiger. Fuzzy-Mathematik steuert Raketen und Waschmaschinen – nicht immer exakt, sondern flexibel. Ein Beispiel: „Mach es wärmer.“ Wie viel wärmer? Unscharf. Es folgt Ausprobieren, Anpassen, Feedback – bis es passt. Oft genügt diese Unschärfe für die richtige Richtung. In meinem Bereich, Gamification Design, ermöglicht Fuzzy Freiheit ohne Einengung. Unternehmen brauchen klare Ziele für Gamification; die beteiligten Personen jedoch nicht unbedingt. Intrinsische Motivation entsteht oft durch Unsicherheit: Der Weg oder Endzustand ist nicht immer scharf definiert. So nutzen wir Fuzzy, um kreative Lösungen zu entdecken und gemeinsam zu wachsen. Ein Spiel endet, wenn du einen Endgegner bezwungen hast. Ja, könnte als ’scharf‘ bezeichnet werden. Doch es mag verschiedene Wege geben, ihn zu besiegen. Unzählige Möglichkeiten, zum Ziel zu gelangen. Manche Spiele lassen es offen, wie sie enden können; manche sind komplett open-ended. Dieser Fuzzy-Faktor mag gerade spannend sein. In unserer Zeit wird vieles vorgegeben, genau definiert, was als Nächstes kommt. Wir versuchen meist, Unschärfe aus unserem Alltag herauszudesignen – aus Ressourcensicht und rationaler Sicht sinnvoll. Effizienzgedanke? Ja, kein Fuzzy bitte. Aber diese Unschärfe tut unserem Gehirn gut, ermöglicht uns zu erkennen, dass es unser Weg ist. Wir folgen keinem festen Plan; es ist unsere Art und Weise. Es gibt uns Chancen, Spielraum zur Interpretation und Platz für Neugier. Zwei bekannte Beispiele: Columbus sagte „Irgendwo da muss noch eine Landmasse sein.“ – mit dieser Zielsetzung käme man heute in Unternehmen nicht mehr weit. Oder Kennedy: „Wir landen auf dem Mond.“ Klar definiert, aber keiner hatte eine Ahnung wie. Also unscharf in Bezug auf was ‚Landen auf dem Mond‘ bedeutet, wenn du noch nie dort warst und Raumfähren noch unbekannt waren. Heute vielleicht nicht mehr so ‚fuzzy‘; damals jedoch schon. Letzte Woche veröffentlichte ich ja einige Videos zum Thema ‚Neugier triggern‘: Ungeklärtes in einer Situation hervorrufen durch Zufälle oder Musterbrüche lässt Unschärfe wieder einkehren. In einer vermeintlich begriffenen Situation herrscht plötzlich angenehmes ‚chaos?‘. Ein Gamification-Designer bricht die Sicherheit, lässt Unschärfe ins Spiel kommen. Wie eine Landkarte, die plötzlich den Süden oben zeigt, verwandelt sich das scharfe Szenario in ein neugieriges Musterbuch voller Interesse. In einem Business-Kontext versucht man oft, diese Unschärfe zu eliminieren, doch für den Menschen kann sie reizvoll sein. Diese bewusste Unschärfe kann befreiend wirken, sowohl für uns selbst als auch für andere. Vielleicht jagen wir ständig der Klarheit hinterher und designen dabei unbeabsichtigt die spannendsten Dinge heraus – das Unbekannte, das am Ende wartet. Damit nehmen wir uns die Chance, unseren Fingerabdruck zu hinterlassen, überrascht zu werden und flexibel auf Situationen zu reagieren (dürfen). Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie fordern. Bis bald.

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